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WEISSER RING stellt seine Arbeit im Furtwanger Rathaus vor

Jeder Mensch kann Opfer eines Verbrechens werden. Ob Betrug im Internet, Enkeltrick oder falsche Polizisten, ob häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch oder Vergewaltigung, ob Raub oder Wohnungseinbruch, ob Körperverletzung, Totschlags- oder Morddelikte: Der Opferhilfeverein WEISSER RING steht Opfern von Straftaten und deren Angehörigen zur Seite und unterstützt diese auf vielfältige Weise. Über die Arbeit des WEISSEN RINGs informierte sich deshalb der Furtwanger Bürgermeister Josef Herdner und hat hierzu den aus Vöhrenbach kommenden Opferhelfer und Mitarbeiter des WEISSEN RINGS Siegfried Trenkle sowie den Leiter der Außenstelle des WEISSEN RINGS für den Schwarzwald-Baar-Kreis Jochen Link ins Rathaus nach Furtwangen eingeladen. 

Trenkle und Link gaben Bürgermeister Herdner einen Überblick über die Anzahl der Opferfälle und die Hilfsmöglichkeiten, die der WEISSE RING anbietet, darunter Hilfeschecks für eine psychotraumatologische und juristische Erstberatung oder eine rechtsmedizinische Untersuchung, aber auch Beistand bei Behördengängen oder eine Zeugenbegleitung zur Aussage bei der Polizei oder beim Gericht. 

„Dabei liegt jeder Fall anders, weshalb wir bei der Betreuung und den Unterstützungsmöglichkeiten individuell vorgehen“, wie Außenstellenleiter Link erklärt. Wichtig sind dem WEISSEN RING dabei der menschliche Beistand und ein Netzwerk an Experten, die zur Verfügung stehen. „Wir sind Lotsen und helfen dem Opfer, die geeigneten Ansprechpartner und Experten zu finden“, so Trenkle. „Ausgangspunkt ist, dass wir beim Erstgespräch zunächst zuhören und gemeinsam mit der betroffenen Person klären, welche Hilfe notwendig und sinnvoll ist“, wie Trenkle ergänzt. „Manchmal reicht schon ein Gespräch und z. B. die Vermittlung zu einem Therapeuten aus, es gibt aber auch Fälle, bei denen die Betreuung sich über mehrere Jahre erstreckt, etwa bei schweren Missbrauchsfällen“, so Link. 

2018 waren es wieder deutlich über 100 Fälle, bei denen der WEISSE RING helfen konnte. Zudem gibt es einen bunten Strauß an Präventionsarbeit und ein entsprechendes Angebot an alle Altersgruppen, angefangen von Kindern und Jugendlichen bis hin zu Senioren. 

Bürgermeister Herdner sprach seinen Dank und seine Anerkennung für das Team des WEISSEN RINGS und die geleistete Arbeit aus: „Sie helfen Opfern von Straftaten in vielfältiger Weise und unterstützen durch Ihr ehrenamtliches Engagement nicht nur die Opfer, sondern die ganze Gesellschaft.“ 

Der WEISSE RING hat Herrn Bürgermeister Herdner dabei auch die Broschüre „Ohne Furcht im Alter“ vorgestellt, die zum Tag der Kriminalitätsopfer 2019 aufgelegt wurde, bei dem dieses Mal die Sicherheit für Senioren im Mittelpunkt stand. Die Broschüre vermittelt eine Menge an Präventionstipps wie etwa zur Verhinderung von Taschendiebstahl, zum Schutz vor dem Kauf gefälschter Medikamente im Internet oder zum Erkennen falscher Gewinnversprechen. 

Trenkle betonte dabei, dass ein hohes Maß an Aufklärung wichtig sei, um Senioren vor dem Enkeltrick, falschen Stromablesern oder falschen Polizisten zu schützen. „Seien Sie hilfsbereit, aber auch misstrauisch!“, wie Trenkle es fordert. Link ergänzt, dass die Polizei niemals Geld oder Wertgegenstände abholt. „Auch die 110 erscheint bei einem Anruf der Polizei nicht. Wenn diese Nummer erscheint, sollen Sie reingelegt werden“, wie Link erläutert und zugleich erklärt, was hilft: „Auflegen, die 110 wählen und der Polizei von dem Ereignis berichten.“ 

Einig waren sich der Bürgermeister und die Mitarbeiter des WEISSEN RINGS abschließend, dass eine gute Nachbarschaft ein wirksamer Schutz vor Kriminalität ist, da aufmerksame Nachbarn für Sicherheit sorgen und dadurch helfen, Verbrechen zu verhindern. Zudem sind Ansprechpartner in der Nachbarschaft gerade für alleinstehende Senioren wichtig, wenn es dubiose Anrufe gibt oder man sich unsicher ist, ob der Stromableser oder Handwerker tatsächlich echt ist oder ein Gauner. „Gemeinsam ist man stärker, da man sich gegenseitig unterstützen kann“, wie die Mitarbeiter des WEISSEN RINGS erläutern und abschließend die Tipps geben, keine Unbekannten in die Wohnung zu lassen, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und im Zweifel die Tür zuzumachen oder den Telefonhörer aufzulegen, um danach Nachbarn, Angehörige oder die Polizei zu informieren.   

Von links: Siegfried Trenkle, ehrenamtlicher Mitarbeiter beim WEISSEN RING, Josef Herdner, Bürgermeister der Stadt Furtwangen und Jochen Link, Leiter der Außenstelle des WEISSEN RINGS für den Schwarzwald-Baar-Kreis

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