Wehrlose Menschen können schnell Opfer von Kriminellen werden. K.-o.-Tropfen im Getränk führen zu einem Kontrollverlust bis hin zu einem kompletten Blackout. Täter können das Opfer dann sexuell missbrauchen oder bestehlen, ohne dass die betroffene Person sich wehren kann. Wie viele Personen Opfer von solchen K.-o.-Tropfen werden, ist dabei schwer zu sagen. Es gibt keine zuverlässige Statistik, da viele Betroffene überhaupt nicht oder erst sehr spät bemerken, dass ihnen etwas ins Getränk getan wurde und die Tropfen nur für kurze Zeit im Blut nachweisbar sind. K.-o.-Tropfen sind farblos sowie geruchs- und geschmacksneutral, sodass man es nicht bemerkt, dass welche im Getränk sind. Bereits nach kurzer Zeit aber zeigen sie ihre Wirkung. K.-o.-Tropfen haben ihren Namen von „Knock-out", englisch für „Außer-Gefecht-Setzung". Bereits nach zehn bis 20 Minuten setzen Schwindelgefühle und Übelkeit ein. Auch ein Gefühl der Euphorisierung kann die Folge sein. Typisch ist auch ein Gedächtnisverlust, d.h. das Opfer hat hinterher keinerlei Erinnerungen, was von Beginn der Wirkung der Tropfen bis zu deren Abklingen geschehen ist. Die Wirkung kann mehrere Stunden andauern. Häufig wird das Mittel in Diskotheken, Bars, Clubs oder Restaurants eingesetzt. Gerade in der allgemeinen Feierstimmung wie zum Beispiel während der Fußballweltmeisterschaft ist es für den Täter leicht, die K.o.-Tropfen unbemerkt in ein Getränk zu mischen.
Wie kann man sich vor K.-o.-Tropfen schützen? Hierzu raten Max Bammert (Präventionsbeauftragter) und Jochen Link (Außenstellenleiter) von der Außenstelle Schwarzwald-Baar-Kreis des WEISSEN RINGS:
Um die Bevölkerung zu sensibilisieren, stellt die Außenstelle Schwarzwald-Baar-Kreis des WEISSEN RINGS für Gaststätten Präventionsmaterial zur Verfügung: Es gibt Bierdeckel, eine Cocktailkarte "Lass dich nicht k.-o.-tropfen!" und Spikeys. Spikeys sind Stopfen als spezieller Getränkeschutz. Sie werden in den Flaschenhals gedrückt, um einen Strohhalm hineinzustecken. So soll vermieden werden, dass jemand unbemerkt K.-o.-Tropfen ins Getränk mischt.
Wolfgang Schrenk und Max Erdmann vom Restaurant Bildergasse sowie Andreas Pfaff von der Gaststätte Rebstock unterstützen diese Aktion in vollem Umfang. Alle weisen darauf, dass man sich bei einem Verdacht jederzeit ans Personal wenden kann, um sich zu schützen.