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Schwarzwald-Baar-Kreis
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Präventionsprojekt: Mobbing-Prävention an Grundschulen (MPG)

 

Felicitas Bichweiler, ehrenamtliche Mitarbeiterin des WEISSEN RINGS in der Außenstelle Schwarzwald-Baar-Kreis, hat allen Grund- und Förderschulen des Kreises das Angebot unterbreitet, einen Workshop zur Mobbing-Prävention durchzuführen. Der MPG-Workshop richtet sich an Grund- und Förderschüler ab der 3. Jahrgangsstufe. Fünf Schulen haben sich daraufhin bei Felicitas Bichweiler gemeldet: die Bickebergschule, die Golden-Bühlschule und die Klosterringschule in Villingen, die Robert-Gerwig-Schule in St. Georgen und die Grundschule in Tuningen.

Der MPG-Workshop ist so konzipiert, dass in vier kleinen Lerneinheiten das Selbstvertrauen der Grund- und Förderschüler gestärkt wird und dass sie in Gewalt-Situationen vorbeugend aktiv werden können:

1. Einheit: Wem kann ich vertrauen?

2. Einheit: Das Bauchgefühl und „Nein!“ sagen

3. Einheit: Gewalterfahrung in der Schule - Mobbing

4. Einheit: Wo bekomme ich Hilfe?

Der MPG-Workshop nutzt unter anderem die Pingi-Bücher „Keine Gewalt gegen Kinder“ und „Geheimes aus dem Internet“ sowie die Pixibücher „Lena sagt Nein!“ und „Ben sagt Nein!“ des WEISSEN RINGS als Lehrmaterialien. Die Kinder sollen spielerisch an die vier Themen herangehen, in kleinen Gruppen und/oder der ganzen Klasse erarbeiten sie selbst die wesentlichen Inhalte.

Die Lehrerinnen/Lehrer werden in begleitenden Konferenzen über die Arbeit des WEISSEN RINGS und über das MPG-Projekt informiert. Sie werden von den Mitarbeitern des WEISSEN RINGS auf Wunsch unterstützt, wenn es an der Schule konkrete Fälle von Mobbing / Gewalt gibt. 

Der erste Workshop fand am 9. Juni und 16. Juni 2015 an der Klosterringschule in der Klasse 4c statt. Die Schüler und Schülerinnen waren nur informiert, dass am Nachmittag jemand vom WEISSEN RING kommt. Einige Schülerinnen und Schüler wussten von ihren Eltern bereits etwas über den WEISSEN RING, damit war sofort eine Grundlage geschaffen. Sie lernten beim Vorstellen des WEISSEN RINGS auch den Unterschied zur Polizei kennen: Während die Polizei zur Tat ermittelt, kümmert sich der WEISSE RING um die Menschen, die durch eine Straftat Opfer geworden sind. Beim ersten Thema „Vertrauen“ bzw. „Wem kann ich vertrauen?“ wurde den Kindern bewusst, dass Vertrauen nichts mit Aussehen oder Nationalität zu tun hat. Es kommt hierbei eher auf das Bauchgefühl an. Auch Menschen, die einen anlächeln und nett sind, müssen es nicht gut mit einem meinen. Passend hierzu war als Abschluss für das erste Thema das „Parcours-Laufen blind“. Den Schülerinnen und Schülern wurde dadurch noch einmal bewusst, was „blind vertrauen“ bedeutet. Auch Mobbing und Gewalterfahrung an Schulen war für die 4.-Klässler nichts Neues. Es konnte gleich eine lange Liste erstellt werden, wie und vor allem womit gemobbt werden kann. Hierbei spielten vor allem „Facebook“ und „Instergram“ eine große Rolle. Die Kernaussage für dieses Thema formulierte die Klasse einheitlich: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu!“.

Am zweiten Nachmittag ging es um die Themen „Nein sagen – Bauchgefühl“ sowie „Wer hilft mir?“ Zu Beginn wurde noch einmal aufgegriffen, dass sich niemand von Fremden fotografieren, anfassen oder steuern lassen muss. Jeder Mensch hat das Recht „NEIN!“ zu sagen. Den Schülerinnen und Schülern sollte verdeutlicht werden, dass sie sich für dieses „NEIN!“ nicht schämen müssen und auch jederzeit eine Person ihres Vertrauens aufsuchen können. Bei dem Thema „Wer hilft mir?“ wurde noch einmal der Unterschied zwischen dem WEISSEN RING und der Polizei aufgegriffen. Die Kinder waren sehr interessiert und arbeiteten super mit. Auch das Einbringen von Ideen oder Fragen kam nicht zu kurz.